Nimmt man es nämlich genau, hat die Qualität ihrer Platten seit 2003 und “Youth And Young Manhood” schrittweise – wenn auch nicht drastisch – abgenommen, der Erfolg aber stetig zugelegt. Ihr fünftes Album stellt die Verhältnisse nun auf den Kopf: Auf “Come Around Sundown” perfektionieren Kings Of Leon ihren von rumpelnden Rhythmen, verhallten Gitarren und heiserer Reibeisen-Stimme erfüllten Southern-Waverock und weisen ihre “internationale Durchbruchsnummer” “Sex On Fire” eher als Betriebsunfall denn als kalkulierte Indiedisco-Sensation aus: Kein Stück auf “Come Around Sundown” reicht dieser Rentenversicherung von einer Hitsingle das Wasser. Freilich unterstreichen auch 2010 sofort zündende Songs wie “Pyro”, “The Immortals” und “Back Down South” die unwahrscheinliche Interessenverschiebung der Kings Of Leon vom garstigen Garagen- zum gefälligen Waverock. Doch auch die frühen, die Staub und Steine fressenden Kings Of Leon begegnen einem hier – weniger auf ganzer Songlänge als in den scheinbar beiläufig eingestreuten Widerspenstigkeiten: hier eine spröde Gitarre, ein grummelnder Bass, dort ein verschleppter Schlagzeugbeat, ein Bruch im Gesang Caleb Followills. Wer ihnen Schlechtes will, hört in “Come Around Sundown” also ein Album der Unentschlossenheit, ein Vor und Zurück durch die Bandevolution, vielleicht sogar den gescheiterten Versuch, das kommerzielle Potenzial von “Only By The Night” zu erreichen. Alle anderen dürfen sich über 13 neue Kings-Of-Leon-Songs freuen, die es diesmal nicht darauf anlegen, sich gegenseitig die Schau zu stehlen.
weitere Platten
Can We Please Have Fun
VÖ: 10.05.2024
When You See Yourself
VÖ: 05.03.2021
Walls
VÖ: 14.10.2016
Mechanical Bull
VÖ: 20.09.2013
Only By The Night
VÖ: 19.09.2008
Because Of The Times
VÖ: 20.04.2007
Aha Shake Heartbreak
VÖ: 01.11.2004
Youth And Young Manhood
VÖ: 01.09.2003