Wer erwartet hatte, dass der noch immer einzigartig vor sich hin storytellende Skinner zum Abschluss seines Streets-Jahrzehnts noch mal die dicke Innovationskeule auspacken würde, liegt falsch. “Computers And Blues” ist sein einziges Album, das weder stilistisch noch inhaltlich echte Neuheiten bietet. Deshalb ist es noch lange nicht überflüssig, im Gegenteil: Wer sein bisheriges künstlerisches Leben damit verbracht hat, sich selbst und die Musik rund um das gesprochene Wort ständig neu zu erfinden, dem sei beim erklärten letzten Album ein alles zusammenfassender Rückblick auf seine Art, sich der Welt mitzuteilen, mehr als gestattet. Zumal auch “Computers And Blues” wieder zahlreiche echte Bomben enthält; zwar beginnt es eher konventionell mit vier Tracks, die man so schon gehört hat von Skinner – und das im Zweifel auch besser. Doch ab “Without Thinking”, dem fünften Song, nimmt die Platte an Verve, Knalligkeit und Dichte immer mehr zu. Spätestens ab “Those That Dont Know”, seinem vielleicht funkigsten Stück ever, ist man wieder total drin im Streets-Kosmos: Das Bein wippt intensiv, der Kopf denkt ebenso intensiv über die klugen Zeilen nach. Und mit dem superjazzig-souligen Endsong “Lock The Locks” macht er ein letztes Mal klar: The Streets waren einzigartig. Mir werden sie fehlen.
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