Und der Boss ist in diesem Falle wörtlich zu nehmen: Bruce Springsteen hat im Kopf anscheinend den Gefällt mir!-Button geklickt und ist jetzt Fan der Dropkick Murpyhs. Vice versa, versteht sich. Und so kommt es, dass Springsteen bei “Peg O’ My Heart” die zweite Stimme liefert. Klingt nicht schlecht, aber auch nicht zwingend. Deshalb zurück zum Anfang: “Going Out In Style” soll, so lässt es das unvermeidbare PR-Bombardement verlauten, ein Konzeptalbum sein. Nicht so diese Mars Volta-Verkopfungs-Schiene, sondern eins, das im Pub funktioniert. Die Dropkick Murphys waren ja schon immer große Erzähler irischer Mären – merke: das Leben ist eines der härtesten –, und jetzt hat man dem Ganzen noch ein Korsett übergestülpt: Cornelius Larkin ist der fiktive Hauptcharakter, um den sich die 13 Songs und Geschichten drehen sollen. Projektionsfläche für all das, was die Dropkick Murphys wahrscheinlich eh zu erzählen gehabt hätten, aber nun gut. Nur sind wir hier nicht beim literarischen Quartett, und Musik ist immer noch wichtig – und gerade da schwächeln die Dropkick Murphys so sehr, dass man es nicht unter den Teppich kehren kann. Dass sie ihren Mainstream-Durchbruch mit dem von Scorsese geadelten “I’m Shipping Up To Boston” hatten, hört man dem Opener “Hang ‘Em High” doch recht deutlich an. Tja, und danach vermischt sich Pathos mit Folklore und Kolorit, aber es kommt nicht mehr dabei heraus als Songs, die man schon auf “Do Or Die” oder “The Gang’s All Here” lieber geskippt hat. Man muss gestehen, dass Flogging Molly nicht mehr so schrecklich weit weg sind.
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