Und doch haben die fünf Wahl-Hamburger in den letzten zwei Jahren vor allem zu sich selbst gefunden. Schon ihr Debütalbum “Sansibar” von 2009 sprach eine ganz eigene Sprache. “Mrugalla” nun setzt diesen Weg mit mehr Souveränität und Songwriting-Fertigkeiten fort. Gut möglich, dass sich Findus das letzte bisschen Selbstbewusstsein im Vorprogramm von Against Me und Smoke Blow getankt haben – die richtigen Förderer haben sie in jedem Fall gefunden: Smoke-Blow-Bassist Björn Hellhammer Seiz hat sie zu sich ins Studio geholt und von dort an Guido Lucas weitergeleitet. Findus bieten eben jedem etwas (woraus man ihnen einen Strick drehen könnte, aber nicht will): Punkrockern, Noiserockern, Indierockern. Zackige Gitarren, polternde Bässe, windschiefe Orgeln, heiseres Grölen und scheppernde Drums, Pop-Appeal und Widerspenstigkeit, Seemannsgarn und Seelenklempnerei im Selbstversuch – wo sich andere Bands mit einem solchen Spagat um Kopf und Kragen spielen würden, klingt der Findus-Mix erstaunlich stimmig und abgeklärt. Wie viel smarte Metaphorik und wie viel blanken Dadaismus man in ihre Texte hineinlesen will, bleibt dabei jedem selbst überlassen. Wir schieben unsere Stimmung bis vor deine Tür, heißt es etwa in “Der Prinz geht”. Ein Kopf muss jetzt rollen, ein König soll verlieren/ Hunderttausend Jahre, die wir schon regieren/ Dass Duisburg jetzt die Hölle ist, haben wir nicht geahnt/ Dass Tiere so verletzlich sind, der Teil eines großen Plans.
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VÖ: 14.03.2014