A Storm Of Light
As The Valley Of Death Becomes Us, Our Silver Memories Fade
Text: Matthias Möde
Gitarrist, Sänger, Grafiker und Mastermind Josh Graham möchte sich mit dem dritten Storm-Of-Light-Album bewusst vom Postrock entfernen. Mit dem längsten Albumtitel und den kürzesten Songs, die die Fünf-Minuten-Grenze meist trotzdem überschreiten, gelingt ihm das mal mehr, mal weniger. Der Opener “Missing” gibt die neue, metallisch-rockende Richtung vor, spielt mit Riffs, die nach Metallica zwischen “Master Of Puppets” und dem Schwarzen Album klingen. Schleppend und langatmig bleibt “As The Valley…” trotzdem und erreicht seinen vorläufigen Tiefpunkt in der Metal-Ballade “Destroyer”. Grahams Artwork-Collage zeigt eine Jesus-Christus-Gestalt, die inmitten eines Kriegsszenariums steht. Wo ihr Haut fehlt, sind Bomben, Waffen und Geldscheine zu sehen. Gut und Böse, Kapitalismus und Krieg. Jesus wird zum Todesengel und steht symbolisch für die Geschichte des Albums, die von einer Gruppe Menschen erzählt, die als letzte Verbliebene in der Ödnis aufwachen und realisieren, dass sie selbst für das Ende der Zivilisation verantwortlich sind. Der böse, böse Mensch. Manchmal wünscht man sich, Graham würde mal aus seiner Haut können und eine Schweinerock-Party-Platte aufnehmen. Stattdessen hat er mit den beiden Stammgästen Jarboe und Nerissa Campbell sowie dem Soundgarden-Gitarristen Kim Thayil ein Album aufgenommen, das mit dem finalen “Wasteland” in einen epischen Elf-Minuten-Track mündet. Trotz Postrock-Nähe hält Graham diesen Song für einen der besten seiner Band. Stimmig ist das trotz des Konzepts nicht.
weitere Platten
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