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    Title Fight
    Shed

    VÖ: 06.05.2011 | Label: Side One Dummy/Cargo
    Text:
    10 / 12
    Title Fight - Shed

    Vier Kids aus Kingston melden Ansprüche auf den Punk-Thron an. Walter Schreifels gefällt das, er hat schließlich produziert.

    Wenn Title Fight mit “Coxton Yard” drauflos brettern und die kratzige Stimme von Ned Russin das erste Mal aufschreit, wird klar, wieso er das getan hat. Die Unbekümmertheit, mit der Lifetime und all die anderen Szenebands die 90er beschallten, ist dann nämlich wieder da. Alle Mitglieder von Title Fight waren jahrelang in kleinen Hardcore-Gruppen. Nach der Gründung ihrer neuen Band vor sieben Jahren haben sie mehrere EPs aufgenommen, sind von der Schule geflogen und quer durch die Staaten getourt. Obwohl “Shed” in einem professionellen Umfeld entstand, hat die Band nichts von ihrer DIY-Ästhetik verloren. Die Platte vereint schrammelige Gitarren und Schlagzeug-Getacker zu Songs, die sich anfühlen wie ein Gang übers Nagelbrett. So aufregend, dass man am Abend, wenn einem die Fersen bluten, seinen Freunden davon erzählen muss. Von der Verzweiflung, der Wut und Unzufriedenheit. Von den Melodien. Und von der Rastlosigkeit dieser Typen, die aussehen wie Skater, Streber und Nachbarschafts-Darlings zugleich. Auch wenn “Safe Your Skin” das Tempo kurz runterdreht, reicht das gerade mal aus, um Luft zu holen. Danach folgt der nächste Gefühlsausbruch. „Do you remember your lucky number?“, brüllt Russin in “27”, einem Song über Aberglaube und Verlust, dessen flimmerndes Musikvideo mit einer VHS-Kamera aufgenommen wurde und nicht besser passen könnte. Eine Viertelstunde vorher rechnet der Titeltrack mit Veränderungen und vor die Wand gesetzten Freundschaften ab. “Shed” ist wie sein bildliches Gegenüber auf dem Cover: Es türmt den ganzen Müll im Leben vor sich auf und fackelt ihn ab.

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