Es fängt an mit einem Geräusch, als versuche jemand, eine Sprungfeder aufzugabeln. Eine Minute lang. Dann hagelt es los, Speed-Schlagzeug, theatralische Gitarren, entferntes Geschrei, als würde man einen Zwerg verbrennen. Nach fünf Minuten ist der Spuk vorbei und der nächste fängt an. Liturgische Gesänge statt Sprungfeder, derselbe Zwerg, nur dass das Schlagzeug sich diesmal in eine andere Dimension hämmert, in der Platten schon mit eingebautem Knacks erscheinen. So könnte es jetzt eine Stunde lang weitergehen, geht es auch, aber damit ist längst nicht beschrieben, worum es auf “Aesthethica” geht. Die vier Mitglieder von Liturgy sehen zwar aus wie die blassen Hochwasserhosentypen aus der letzten Reihe der Kleinstadt, die sich den Metallica-Aufnäher von Oma auf den Armeerucksack haben heften lassen, aber in Wahrheit sind sie für die Newyorkisierung ihres Genres zuständig. Nämlich: kühle Köpfe, unbedingte Präzision und eine Untergrund-Coolness, die Indieherzen seitwärts hüpfen lässt. Wo kommen wir denn da hin?
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