Ambitioniert nennt man das wohl, was Shuman da mit den Kollegen Zach Dewes und Tyler Parkford vorlegt. Leider haben die Ambitionen von Mini Mansions in etwa den Härtegrad des Plüschhäschens auf dem Plattencover. Watteweich ist der Sound von Songs wie The Room Outside und Majik Marker, bei dem sich das Klavier in einen Rausch klimpert, der an The Doors erinnert. Zu Hören ist hier aber zumindest ein Hauch von Stoner Rock. Im Gegensatz zum Rest der Platte übrigens. Und das, obwohl Josh Homme auch auf Mini Mansions die Finger im Spiel hatte. Der Chef stellte dem Seitenprojekt seines Bassisten seine heiligen Pink Duck Studios für die Aufnahmen zur Verfügung und mischte drei Songs gleich selbst ab. Wohlwollend lässt er wissen: Nachdem man diese Platte einmal gehört hat, bekommt man sie nicht mehr aus dem Kopf. Da hat er nicht ganz unrecht. Nur bleiben hier keine großen Melodien hängen, sondern ein ziemlich unaufregender Sound-Flokati. Und das ist auf Dauer echt anstrengend – ein bisschen so, wie wenn man zu lange auf das Gewaber einer Lavalampe starrt. Das selbstbetitelte Debüt ist eine zu tiefe Verbeugung vor der Vergangenheit. Ein wenig hätte man sich den Druck der Queens Of The Stone Age hinzugewünscht. Denn hier wird eigentlich nur auf die Stimmung gedrückt. Es wäre schön, wenn man bei der Beurteilung der Platte der Einfachheit halber mit dem Songtitel Wunderbars schließen könnte. Kann man aber nicht. Selbst wenn Josh Homme da anderer Meinung ist.
weitere Platten
Guy Walks Into A Bar
VÖ: 26.07.2019
Works Every Time
VÖ: 28.09.2018
The Great Pretenders
VÖ: 20.03.2015