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    The War On Drugs
    Slave Ambient

    VÖ: 26.08.2011 | Label: Secretly Canadian/Cargo
    Text: Daniel Gerhardt
    9 / 12
    The War On Drugs - Slave Ambient

    Bruce Springsteen spielt den Superbowl, aber bei ihm sind nicht die E-Street-Gefährten, sondern Broken Social Scene: Das zweite War-On-Drugs-Album ist Traditionsrock für Tape-Manipulatoren.

    Außerdem ist das zweite War-On-Drugs-Album das erste der Band aus Philadelphia, das ohne Go-To-Mitglied Kurt Vile entstanden ist; Vile ist mittlerweile Quoten-Langhaariger bei Matador Records, ausschließlich Solokünstler und hat erst im März das Album “Smoke Ring For My Halo” vorgelegt. Der Sound war damals schwer zu fassen, irgendwie schludrig, irgendwie präzise, Americana unter umgedrehter Flagge. “Slave Ambient” hat das gleiche Luxusproblem. Adam Granduciel ist jetzt alles, was wichtig ist bei The War On Drugs, Songwriter, Sänger und Kopf-in-den-Soundwolken-Mann. Aber er ist auch Dylan, Petty und Springsteen in Nebraska, ein Typ, der den US-Rock erst sehr genau studiert und dann mit allem verfremdet, was seine Geräuschegeräte-Sammlung hergibt. Kurz gesagt ist Granduciel also wie Vile und “Slave Ambient” das Album, mit dem alle gewinnen. An den Rändern verlaufen die Songs ineinander, hinten im Mix sind sie schwammig und shoegazig, aber in der Mitte und kurz vorm Refrain sind sie zielstrebig und stabil, selbst wenn gar kein Refrain kommt, sondern ein Ambient-Stück oder irgendwas mit Saxofonen, denen Granduciel wohl Wasser in den Korpus geschüttet hat. Dieser einerseits respektvolle, andererseits eigensinnige Umgang mit dem eigenen Erbe ist doch mal ein Trend für den Indierock 2011, und “Come To The City” ist die Hymne dazu, das Lied, mit dem man nachts um drei auf der Bordsteinkante aufschlägt und dabei lieber die Fäuste ballt, statt sich mal vernünftig abzurollen.

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