The Flaming Lips
The Dark Side Of The Moon (mit Stardeath And White Dwarves, Henry Rollins und Peaches)
Text: Daniel Gerhardt
Das Einzige, was in ihrer Version von Pink Floyds “The Dark Side Of The Moon” unangetastet bleibt, ist die Reihenfolge der Songs. Alles andere wird auseinander geschraubt, von unten betrachtet, neu zusammengesetzt und für den finalen Touch in die gleiche Acid-Rock-Soße getunkt, die auch aus allen Poren des letzten Studioalbums der Flaming Lips heraustropfte. Dabei das Lustige/Traurige: Während “Embryonic” immer wieder (und unverständlicherweise) der fehlende Fokus und die undurchschaubare Methode hinter seinem Wahnsinn vorgehalten wurden, sind es nun ausgerechnet diese Dinge, an denen “The Dark Side Of The Moon” tatsächlich krankt. Pink Floyd bei einer Silvestershow zu Hause in Oklahoma City zu covern, wenn die Zuhörer eh alle voll oder drauf oder beides sind, ist eine Sache. Aus dieser Schnapsidee ein Album zu machen, eine ganz andere. Nun wäre es natürlich fahrlässig, die Fantasie und Furchtlosigkeit von Wayne Coyne zu unterschätzen – gerade nach “Embryonic” musste man den Flaming Lips in ihrer neu verschweißten Dreierbesetzung zutrauen, dass sie aus der präzisen Pink-Floyd-Sinfonie ein verwundetes, hungriges Psych-Rock-Biest auf der Jagd machen. Stattdessen haben sie sich mit Henry Rollins und Peaches zwei eher grobmotorisch veranlagte Gäste dazugeholt, die ihre Stärken hier nicht ausspielen können, und unverständlich viel Freiraum an Stardeath And White Dwarfs abgegeben, die manierliche, aber überforderte Band von Coynes Neffe Dennis. Deshalb schwer zu sagen, ob man diese Platte ernst nehmen kann. Und noch schwerer, ob man überhaupt soll.
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