Während die genannten Artverwandten aus der Südstaatenstadt Savannah/Georgia, nämlich ihren Metal zwischen all den Grobheiten auch mal streicheln, tätscheln oder mit Melodien aufmuntern, stellt sich bei Black Tusk nur eine Frage: Beziehen die Songs Prügel mit der flachen Hand, mit der geballten Faust oder gleich mit einem rostigen Schlagring? Ruppigkeit kennt bei ihnen keine Grenzen. Was im vergangenen Jahr für Taste The Sin galt, ist bei Set The Dial nicht anders. Black Tusk geben sich gewohnt grobschlächtig und schubsen ihren humorlosen Sludge Metal durch einen kargen Korridor voll mit sperrigem Doom- und Stonergeröll. Black Tusk tun auf Set The Dial einfach noch einmal, was sie am besten können: Ein paar der zehn Gebote des Sludge Metal wiederkäuen, massive Riffs aus der Hall-Of-Stoner-Fame abstauben und die geborgten Zitate in der eigenen, schnörkellosen Handschrift festhalten. Auf grobkörnigem Schmirgelpapier, versteht sich. In dem bandtypischen Wechselspiel aus gellendem und grollendem Gesang sagt die Schlüsselzeile des Albums alles und nichts: Technology seals our demise/ Machines of war are on the rise/ The fall of man is coming soon/ Set the dial of your doom. Könnte was dran sein. Oder haben wir solche Sachen nur mittlerweile oft genug gehört, um darin etwas Wahres zu finden? Wahrscheinlich, denn Black Tusk lärmen so lange und leidlich vor sich hin, bis das Glas exakt zur Hälfte gefüllt ist. Zum Wegkippen zu schade, zum Austrinken zu abgestanden.
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