Wer mit den hässlichen Ereignissen der Vergangenheit vertraut ist, kann sich vorstellen, wie das dann klingt: Der Opener “Eye For An Eye” macht erst gar nicht den Versuch, simple Gefühle in ein kompliziertes musikalisches Gewand zu kleiden. Und diesem musikalischen Grundgesetz folgend, soll auch der Rest der vierzehn Tracks nicht ohne (Ohren-)Schmerzen auskommen. Eine gehörige Portion unbändiger Heaviness hat Herr Cavalera dabei selbstredend aus dem Sepultura-Camp mitgebracht. So ist das Soulfly-Debüt soundtechnisch nicht unbedingt Welten von anderen Andy-Wallace-Mixen entfernt, auch wenn man dem Album ein auffällig derbes Hardcore-Feeling nicht absprechen kann – teils strukturfeindliches Jam-Feeling und eine ellenlange Gästeliste (Mitglieder u.a. von Fear Factory, Limp Bizkit, Deftones, Dub War und Cypress Hill) inbegriffen. Diese illustre Gesellschaft und Maxens Faible für HipHop-Vibes haben sicherlich geholfen, das eine oder andere Metal-Element zu subtrahieren; insofern vereinigt sich hier ein maximaler Energieausstoß mit frischer Experimentierfreude, auch wenn wütendes Dampfablassen auf Cavaleras erstem Solo-Seelenflug sicherlich noch den Motor allen Schaffens darstellt.