Dixie Dave Collins ist eine Szenekoryphäe, spielte bei den Kultbands Buzzov*en und Bongzilla. Sein kaputt-heiseres Organ ist seit einem guten Jahrzehnt auch das Markenzeichen von Weedeater, die mit Jason The Dragon ihr bislang viertes Album veröffentlichen. blueslastiger Sludge-Metal der Eyehategod-Schule, weniger aggressiv als die, dafür mit einem zusätzlichen Akzent auf eingängige Riffs gesetzt. Die sind durchgängig einfach gestrickt, gehen aber durch die Kombination aus Dixies fies verzerrtem Bass und einer maximal heruntergestimmten Gitarre durch Mark und Bein. Wie schon den grandiosen Vorgänger God Luck And Good Speed hat Jason… The Dragon niemand Geringeres als Steve Albini produziert, der hier den Dreck-Regler allerdings minimal herunter dreht. Ein Quäntchen des überwältigenden Drucks, der den Weedeater-Sound bis dahin ausmachte, ist dabei verloren gegangen. Songs wie Hammerhandle oder Jason… The Dragon kann das nichts anhaben, die waten ohnehin knietief im Sumpf. Im right behind you/ You smell like fuck! – nur wenigen Bands kann man solch eine Zeile durchgehen lassen, bei Weedeater passt sie ins Gesamtkonzept und ruft nicht mal ein Schulterzucken hervor. Im besten Fall sorgen schlechte Manieren für das Maß an Charakter und Attitüde, das anderen Musikern fehlt. Die drei dauerbreiten Rednecks sind nichts weniger als eine der mächtigsten Livebands des Genres und selbst im Delirium noch tighter und druckvoller als ein Großteil ihrer abstinent lebenden Kollegen. Wie sie das hinbekommen, soll ruhig ihr Geheimnis bleiben.
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Goliathan
VÖ: 22.05.2015