Nachdem die Jarman-Brüder auf ihrem letzten Album “Ignore The Ignorant” prominente Unterstützung von Ex-Smiths-Gitarrist Johnny Marr erhalten hatten, haben sie ihr mittlerweile fünftes Album “In The Belly Of The Brazen Bull” nun wieder als Trio eingespielt. Und zwar live. Mit dem Ergebnis, dass die Songs wieder deutlich punkiger klingen. Die schrammelige Antihelden-Hymne “Come On, Be A No-One”, das wütende “Chi-Town”, das gegrölte “Anna” oder die verzerrte Feedback-Nummer “Back To The Bolthole” erinnern unmissverständlich an die ersten zwei Alben der Band. Auf die verspielten, eingängigen Gitarrenmelodien, die auf “Ignore The Ignorant” fälschlicherweise oft Marr zugeschrieben wurden, verzichten The Cribs trotzdem nicht, wie “Glitters Like Gold” und “Jaded Youth” beweisen. Dass “In The Belly Of The Brazen Bull” sowohl in der Garage von Schlagzeuger Ross Jarman, als auch im Indie-Mekka Portland, der Wahlheimat von Bassist Gary Jarman, entstanden ist, hört man den Songs also an. Und Dank dieser Kombination sind die ersten zwei Drittel des Albums schlicht und ergreifend großartig, erfrischend, voller Dringlichkeit, Wut und tollen Melodien. Zu Ende geht das Album schließlich mit einem Experiment: Die letzten vier Stücke “Stalagmites”, “Like A Gift Giver”, “Butterflies” und “Arena Rock Encore With Full Cast” bilden eine vernetzte Folge an Songs, die The Cribs selbst produziert haben und die zeigen, dass die Band noch viel vorhat. Vorerst allerdings bestätigen sie mit “In The Belly Of The Brazen Bull”, dass noch nicht alle Bands des 00er-Jahre-Britrock-Hypes ihr Pulver schon komplett verschossen haben.
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