Instrument
Olympus Mons
Text: Luzie Maroscheck
Mit opulentem Titel schicken die drei Münchener ihre Hörer den Berg hinauf. “Olympus Mons”, wir kommen! Zu Beginn dürfte der Anstieg allerdings mühselig verlaufen, der Opener ist sehr sperrig. Kurz bevor man sich entscheidet, den Berg Berg sein zu lassen und einfach umzukehren, überrascht immerhin eine Trompete, erst zaghaft drucksend, schließlich wild kreischend. Das ist ungewöhnlich, das macht neugierig. Also Blick nach vorn, dem steilen Hang entgegen. Und siehe da, so hart wie das steinige Anfangsstück wird es nicht noch einmal. Mit der progressiven Treibkraft ihrer brachialen Gitarrenriffs und den lieblichen Tönen von “Picks & Chips” erklimmt man die nächste Etappe im hüpfenden Sprint. Auch die ersten Songs mit Gesang, “First Tooth Dead” und “Doing Nothing Is Art”, verlieren durch die Stimme keineswegs an Wucht und Kraft – Letzteres entwickelt sich gerade wegen des Gesangs zu einer Indierock-Hymne. Das typische Laut-Leise-Schema des Postrock verkörpern Instrument trotzdem weiterhin, allerdings verändert sich die Dynamik bei ihnen weniger innerhalb eines Songs als zwischen den Stücken. Ausnahmen sind “Maximum” und “Sunday Best”, die sich behutsam auftürmen, um dann zusammenzubrechen. “Centennial Light” gesteht einem danach eine Verschnaufpause zu: Jazziger Bass, Bläser, Streicher und sphärisches Geplänkel machen es sich gemütlich, bevor wir zur Frage aller “Olympus Mons”-Fragen kommen müssen: Ist “Regular” eigentlich ein Medley aus alten Aereogramme-Hits?