Oder so glatt, dass man den ganzen Medienhype ignorieren kann, um sich von einem leichtgewichtigen, aber makellosen Indiepop-Album mitziehen zu lassen. Beides keine einfachen Aufgaben. Wenn man sich nämlich auf die Suche macht, um die verdammte Nahtstelle zu finden, an der sich das ganze aufgeblasene Konstrukt aufribbeln lässt, wird man ebenso wenig Erfolg haben, wie mit dem Einlösen des Vorsatzes, sich völlig unbeeindruckt zu zeigen, wenn “Come Of Age” von der Fernsehprogramm-Beilage des Lokalblatts zum Album des Jahres erklärt wird. Zugegeben, originell ist die Vaccines-Mischung aus Surfpop, Indierock und Shoegaze nicht mehr – dafür wird sie aber auch nie langweilig. In diesen sonst so kritisch beobachteten Sparten fällt es beinahe schon gewohnheitsmäßig schwer, sich durch zwanglosen Hang zum Pop einfach mal nur unterhalten zu lassen. Besonders dann, wenn das hunderttausend andere auch noch tun. In den elf Songs auf “Come Of Age” findet sich zudem nicht ein einziger riskanter Ton, nicht der Hauch eines Willens, etwas anders zu machen als so viele andere Bands davor. Aber wie schon beim Vorgängeralbum “What Did You Expect From The Vaccines” handelt es sich auch hier um ein reines, unkompliziertes Unterhaltungsalbum, dem es schon reicht, wenn alles gut klingt. Und dieses Ziel erreichen die Vaccines durchgängig, so sehr, dass man sich von “Come Of Age” 40 Minuten lang musikalisch den Hintern bepudern lassen kann. In dieser Zeit müssen dann eben andere die Welt mit musikästhetischen Analysen retten.
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