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    The Magnetic North
    Orkney: Symphony Of The Magnetic North

    VÖ: 29.06.2012 | Label: Full Time Hobby
    Text:
    9 / 12
    The Magnetic North - Orkney: Symphony Of The Magnetic North

    Konzeptalben sind ja meistens Kopfgeburten. Nicht so dieses: Es wurde im Traum eingefordert. Und diese Geschichte ist so schön wie die Musik, die aus ihr entstand.

    Mit dem tragischen Ableben von Betty Corrigal in den 1770er Jahren nahm alles seinen Anfang. Das Mädchen war von einem auswärtigen Matrosen geschwängert worden, was definitiv zu viel war für ihre Gemeinde auf den Orkney Islands. Betty wurde verstoßen und sah nur noch den Freitod als Ausweg. Im Januar 2011 erschien Betty einem musikalisch kompetenten Spross der Orkneys, Erlend Cooper, in einem Traum und erklärte ihm mit großer Bestimmtheit, er solle eine Platte über seine Heimat aufnehmen. Sie gab ihm neben diversen Liedtiteln (“Old Man Of Hoy”, “Bay Of Skaill”, “Ward Hill”) sogar ein paar musikalische Grundideen vor. Von daher kann man neben den drei Gründungsmitgliedern von The Magnetic North – Cooper, Simon Tong (beide Erland And The Carnival) und Hannah Peel –durchaus auch Betty zu diesem fantastischen Dokument beglückwünschen. In zwölf akustischen Spaziergängen durchmisst die Platte karge Wetterhöhen und steinige Strände, immer umweht von einer Mischung aus unverbrauchter Meeresluft und Nieselregen, sogar in den Momenten, in denen sich die Sonne durch die Wolkenberge Bahn bricht. Abseits jeder Peinlichkeit oder duseliger Spiritualität funktioniert die Orkney-Sinfonie als kammermusikalische Liebeserklärung an eine zwar wenig spektakuläre, aber doch besondere Heimat. Unter Zuhilfenahme eines riesigen Referenzkastens schaffen The Magnetic North einen Brückenschlag zwischen Folk, Wohnzimmer-Electronica und Romantik. Mit schlafwandlerischer Sicherheit. Betty wäre – nein, sie ist stolz auf sie.

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