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    Mumford & Sons
    Babel

    VÖ: 21.09.2012 | Label: Gentlemen Of The Road/Cooperative
    Text:
    Mumford & Sons - Babel

    Es ist nicht wesentlich anders, aber es ist auch nicht ganz so gut wie sein Vorgänger: Das neue Album von Mumford & Sons.

    Drei Jahre liegt das Durchbruchs-Debüt “Sigh No More” nun zurück, drei Jahre, in denen die Band nicht untätig war. Zunächst mal haben sie sich ihre Allerwertesten abgetourt, bis jeder Festival- und Club-Besucher vom Coachella bis zum Domizil in Dortmund die Band einmal vor sich auf der Bühne hatte. Mit Marcus Mumfords damaliger Freundin Laura Marling und dem Dharohar Project haben sie eine EP aufgenommen, den Songwriter King Charles auf seiner Single “The Brightest Lights” unterstützt und mit Kinks-Veteran Ray Davies das einzig erwähnenswerte Cover (ein Medley der Kinks-Klassiker “Days” und “This Time Tomorrow”) für das unsägliche “See My Friends” aufgenommen. Währenddessen entwickelte sich “Sigh No More” zum Grower, denn der Erfolg kam langsam, aber stetig. Mittlerweile wurden Mumford & Sons für mehrere Grammys nominiert, in Deutschland haben sagenhafte 160.000, in ihrer Heimat England gar drei Millionen und weltweit etwa acht Millionen Menschen das bestechende, herrlich mitreißende Folkalbum gekauft. Eine ziemliche Bürde, die da auf Babel lastet. Das zweite Mumford-&-Sons-Album ist endlich mal wieder eins, auf das wirklich gewartet wurde, von Hype-Hörigen und echten Fans gleichermaßen, und es steht unter dem Eindruck, dass sich die Band damit beweisen muss, dass sie eine Bringschuld auszugleichen hat. Ein Durchstarter-Debüt ist schließlich schön und gut, die Liveshows dazu mit viel Kawumm und Rabatz sind es auch – aber kann Babel auch daran anschließen? Mumford & Sons versuchen es, indem sie ihrem Erfolgsrezept treu bleiben. Die Neuerungen sind marginal, wenn überhaupt. Was fehlt ist aber nicht nur der kaum zu unterschätzende Überraschungsmoment einer neuen Band, die dich unvorbereitet aus den Socken haut. Es ist mit “Babel” auch so, dass Mumford & Sons nicht derart stürmisch und mitreißend sind wie zuvor. Ein neues “Little Lion Man” ist nicht auf der Platte drauf, es gibt nur Songs, die so sein wollen: toller Mitsing-Stadion-Hymnen-Folk. Deshalb klimpert und poltert die Band mal mit aller Macht, mal mit sachter Zurückhaltung auf ihren Instrumenten. Und wenn es sein muss, dann stampft Marcus Mumford mit dem Fuß auf den Boden, bis sich die Bühnenbretter biegen. Die Lieder dazu standen schon lange, die Band hat sie vor Publikum getestet, und vielleicht hat man auch deshalb den Eindruck, dass “Babel” etwas die Spontanität fehlt. Tolle Songs enthält es trotzdem – weshalb der Siegeszug, den “Sigh No More” eingeläutet hat, wohl auch mit dieser Platte verdientermaßen weitergehen wird.

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