Danko Jones
Rock And Roll Is Black And Blue
Text: Martin Iordanidis
Rock’n’Roll ist manchmal schwarz und blau, aber fast immer Selbstzweck. Damit reiht sich auch Danko Jones Riffrock in die wichtigen, aber doch unspektakulären Dinge des Lebens ein. “Moment mal, kommt ganz drauf an, was man daraus macht!”, wird der Canadian Stallion raunzen und zusehen, dass er in seine Lederstiefel kommt. Die Cowboy-Boots tauscht er auf dem achten Album allerdings meist gegen Arbeitsstiefel. Falls “Below The Belt” am Samstagabend spielt, ist “Rock And Roll Is Black And Blue” der Montag danach. Die Kehrseiten seines Berufs besingt Jones in “Always Away” und “Get Up”: nie zuhause, Berge von Post, vier Monate alte Nachrichten auf dem Anrufbeantworter. Die Hookline liefert er im Opener Terrified bereits zur Strophe ab, wabernde Hitzewellen über Glatze und glühenden Röhren versprechen dabei eilig, dass hier kein zweites “Never Too Loud” zu befürchten ist. Hakt man den überflüssigen Hustler-Hardrock in “Legs” und “Just A Beautiful Day” ab, kommt man zum Wesen dieser Platte: Reduktion auf das Wesentliche, Männer statt Models, maschinelle Stakkato-Reime, die an “I Don’t Care” und “Conceited” herunterlaufen wie klebriger Rotz an nichts ahnenden Menschen. Mit lasziven Background-Sängerinnen wäre genau jetzt die Zeit für einen Quantensprung gekommen. “I Believed In God” liefert immerhin ein Herz erweichendes Gospel-Intro, das dem sündhaften Chorknaben überraschend gut steht. “Rock And Roll Is Black And Blue” ist also ein erfolgreicher Arbeitstag ohne Firlefanz. Gebaggert wird hier nur in der Mittagspause.
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