Erste Feststellung: Allein mit den Intros des zweiten Smoke Mohawk-Albums lässt sich prima Pop-Quiz spielen. Aufgabe: Erkenne das Vorbild! Die Gitarre am Anfang von “VCR King” klingt nach The Who, “Sophia” zitiert Primal Screams “Movin On Up”, Sqaw Woman startet wie eine Sabbath-Nummer, “Jump Out Of Tyme” entlehnt die Orgel bei “No More Heroes” von den Stranglers, und “Phantom Spiker” ginge in den ersten Sekunden glatt als “Hotel California” durch. Lange Rede, kurzer Sinn: Die norwegische RocknRoll-Supergroup hält – wie schon ihre Vorgängerbands – wenig von neumodischem Kram. Lieber wirft sie bewährte und geliebte Versatzstücke von den 60ern bis zu den 90ern zusammen und schüttelt sie einmal kräftig durch. Stones, Beach Boys, Bowie, Led Zeppelin, Bad Company, Hair Metal, Janes Addiction, Monster Magnet – voila: “Viva El Heavy Man”. Ein Album wie eine unterhaltsame Retro-Collage aus breitbeinigen Gitarrensoli und bleiernen Stoner-Riffs, gut gelauntem Glamrock und wabernder Psychedelik. Sogar innerhalb eines einzigen Songs wildern Smoke Mohawk durch die Jahrzehnte und Spielarten und schaffen es immer wieder, mit überraschenden Wechseln und amüsanten Details um die Ecke zu kommen. Etwas viel des Guten wird es nur, wenn Sänger Thomas Feldberg allzu penetrant den Robert Plant markiert und Sätze wie Schlangenledercowboystiefel raushaut: When youve got your buffalo skirt on/ Youre my sqaw woman. Ach nee, lass mal.
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The Dogs Are Turning Red
VÖ: 28.01.2011