Eels
Wonderful, Glorious
Text: Christian Wiensgol
Mal ehrlich: Einzigartig verschroben klang der Mann, für den das Adjektiv “kauzig” erfunden wurde, schon vor 20 Jahren auf “A Man Called (E)”. Und den Eels-Sound hatte er bereits 1998 mit “Electro-Shock Blues” gefunden und auch gleich passend benannt. Nach neuen Mitteln und Wegen suchte Mark Oliver Everett erst mit dem Doppelalbum “Blinking Lights And Other Revelations” (2005), das intimer denn je seine Familiengeschichte aufarbeitete, und anschließend mit einer Album-Trilogie über Verlangen, Verlust und Erlösung. Es waren keine Aufbrüche zu neuen Ufern, sondern lediglich lange und ruhige – manche würden sagen ereignislose – Ausflüge. Zumindest liegt dieser Gedanke beim Hören von “Wonderful, Glorious” nah, dem mittlerweile zehnten Eels-Album. Der Opener “Bombs Away” rückt die Verhältnisse zurecht: “Ive had enough of being complacent/ Ive had enough of being a mouse/ Ill no longer keep my mouth shut/ Bombs away, gonna shake the house”. Es darf wieder rappeln im Nerdkosmos von E. Und es fühlt sich angenehm vertraut an. “You gotta love whats happening here/ There aint nothing for me to fear”, konnte man E schon im November auf der Vorabsingle “Peach Blossom” programmatisch sprechsingen hören, während ein Stampfbeat mit verzerrtem Bass und schrillem Keyboard in den Score eines Krimi-Streifens aus den 70ern stolperte. Also irgendwie alles beim Alten. Auch wenn E erstmals seine Liveband am Songwriting teilhaben ließ, ist das zehnte ein klassisches Eels-Album im besten Sinne. Irgendwie “Kinda Fuzzy”. Und überwiegend Wonderful, Glorious.
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