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    Alcoa
    Bone & Marrow

    VÖ: 01.03.2013 | Label: Bridge 9/Soulfood
    Text:
    10 / 12
    Alcoa - Bone & Marrow

    Kein einsamer Schreihals, der sich am Lagerfeuer einen runterholt, sondern Weakerthans-Indierock für Nächte im Heu. Derek Archambault kann auch ohne Defeater mehr als die meisten.

    Es wäre albern, Alcoa sein Herzensprojekt zu nennen, wenn die Posthardcore-Band, in der er sonst mal schreit und mal singt, sowieso auch eins ist. Vielleicht hat er einfach mehr Blut in mehr Adern als andere Menschen. Auf “Bones & Marrow” lässt Archambault den Krach jedenfalls genauso ruhen wie die stillen Singer/Songwriter-Momente, die zuletzt “Empty Days & Sleepless Nights” ausklingen ließen. Stattdessen tragen die elf Songs Karohemd, Banjo und einen Zahnstocher im Mundwinkel, ohne sich damit gleich in den Saloon zu setzen. Alcoa nehmen, was der Country zu geben hat, und verwickeln es in liebevollsten Indiepop. Archambault singt mit dem bescheidenen Ernst von Ben Gibbard, immer wieder mischt sich seine Freundin Alyssa Eygnor dazwischen. Wo anderen die Akustikgitarre reichen würde, legen sich hier ganz sanfte Streicher darunter, spielt da ein Kontrabass mit, fiddlet es munter und ist dabei doch nie den Geschichten im Weg, die Archambault erzählen will. “I Don’t Feel Welcome Here Or Anywhere” ist der schönste neue leise Song für Mutlose, “Keep Track/Lose Track” der schwungvolle Ritt über die Landstraße, und Archambault dabei aller Steel Guitar zum Trotz kein Cowboy, sondern ein zurückhaltender Mensch, der mit diesem anderen Talent viel zu lange hinterm Berg gehalten hat. Jetzt, wo raus ist, was er noch alles kann, wird er sich dauerhaft verdoppeln müssen, damit keine seiner Bands auch nur eine Sekunde unter der anderen leidet. Es wäre um beide viel zu schade.

    weitere Platten

    Parlour Tricks

    VÖ: 27.02.2015

    Thank You (EP)

    VÖ: 12.12.2014