Die schottisch-australischen Minimalisten, Einfluss unzähliger verschiedener Bands von Rage Against The Machine über Kid Rock bis Guns N’Roses, haben sich mit ihrem zwölften regulären Studioalbum endlich wieder auf ihre Blues-Wurzeln besonnen. Will sagen, dass sämtliche zwölf Songs von “Stiff Upper Lip” den Siebziger-Charme solcher Klassiker wie “Let There Be Rock” (1977) oder “Powerage” (1978) versprühen; teilweise – wie in “Meltdown” – hat es Produzent George Young (Ex-Easybeats) sogar geschafft, den Gitarrensound von damals zu reanimieren. Der ältere Bruder von Angus und Malcolm Young hat auch die Produktion wieder so furztrocken gefahren, dass einem als alter Fan der eine oder andere Schauer über den Rücken laufen muss. Besonders zum Schluss der Scheibe packen AC/DC ihre komplette Erfahrung der letzten 25 Jahre in die Waagschale, Songs wie “Damned” oder “All Screwed Up” lassen so manchen Ausfall der achtziger Jahre vergessen. “Stiff Upper Lip” hat trotz ganz schön peinlicher Klischeetexte (stammen wieder nicht von Sänger Brian Johnson, sondern von den Gebrüdern Young) so viel Sex wie keine AC/DC-Scheibe seit “Highway To Hell”. Würde Bon Scott noch leben, hätten wir jetzt wahrscheinlich einen weiteren Riff-Rock-Klassiker mehr im Schrank stehen. Mit “wir” dürfte sich allerdings nur die VISIONS-Klientel über 25 angesprochen fühlen…
weitere Platten
Power Up
VÖ: 13.11.2020
Rock Or Bust
VÖ: 28.11.2014
Black Ice
VÖ: 17.10.2008
Ballbreaker
VÖ: 30.11.1999
The Razors Edge
VÖ: 21.09.1990
Blow Up Your Video
VÖ: 18.01.1988
Fly On The Wall
VÖ: 28.06.1985
Flick Of The Switch
VÖ: 15.08.1983
For Those About To Rock (We Salute You)
VÖ: 07.12.1981
Back In Black
VÖ: 25.07.1980
Highway To Hell
VÖ: 27.07.1979
Powerage
VÖ: 25.05.1978