Der spuckt gleich zu Beginn einen Gospelchor aus. “Sacrilege” macht deutlich, dass die Band mit “Mosquito” in alle Richtungen greift. Der Ansatz der Yeah Yeah Yeahs im Jahr 2013 unterscheidet sich außerdem in den Feinheiten von dem in den Jahren davor: In jeder Ecke verstecken sich Samples. Der Klang einer anrauschenden U-Bahn, über den sich “Subway” durch die Tunnelsysteme von New York schlängelt oder die texanischen Wüstenvögel, die im “Wedding Song” über dem einzigen effektfreien Klavier von “Mosquito” kreisen. Auf dem ersten Album nach ihrem zehnten Geburtstag klingen Yeah Yeah Yeahs so befreit wie die frisch gegründete Studentenband, die sie Anfang 2000 waren. Sie nehmen verschiedene Genre-Versatzstücke mit in ihr Versuchslabor, um sie durch Sound-Filter und klebrigen grünen Schleim zu ziehen. 80er-Bässe, Congas und Klanghölzer. Gast-Raps von Kool Keith. Halbvolle Bierflaschen, die zum Ersatz-Drumcomputer werden. Und dann verpassen sie uns mit “Under The Earth” auch noch die erste erträgliche Dosis Reggae seit den frühen Wailers. Im Titelsong erlaubt sich Karen O außerdem, ihre Angst vor blutsaugenden Insekten nach vollzogener Metamorphose im Körper des Feindes zu bewältigen. Die Musik tanzt dazu einen groovenden Regentanz; alles am neuen Yeah-Yeah-Yeahs-Album ist also auf eine schräge Weise stimmig. Genau wie die Tatsache, dass der zu schlechter Laune und Genialität neigende Dave Sitek von TV On The Radio “Mosquito” mitproduziert hat.
weitere Platten
Cool It Down
VÖ: 30.09.2022
It's Blitz!
VÖ: 03.04.2009
Show Your Bones
VÖ: 24.03.2006
Fever To Tell
VÖ: 28.04.2003