Call Of The Void
Dragged Down A Dead End Path
Text: Britta Helm
Eine gute halbe Stunde lang kloppt sich die gar nicht mehr so junge Nachwuchsband aus Colorado durch die elf Songs ihres Debüts, bekommt dabei den harten Schmutz des Crust so ab wie den sumpfigen des Sludge und landet am Ende irgendwo zwischen Converge, bevor sie modern waren, und den ungestümeren Momenten von Neurosis. Dabei bleibt “Dragged Down A Dead End Path” immer mehr Ersatz als originell, macht das aber wenigstens sehr ordentlich und nimmt alle mit, die wollen. Mit “Breeding Grounds” kann man wirklich jemandem wehtun, die punkigen Teile von “Napalm Lungs” und “I Hope You Two Fuck” machen sogar Spaß. Und dass Steve Vanica von vorne bis hinten kräftig passioniert brüllt, ohne dabei je ins Feierliche abzurutschen oder sich pausenlos von seiner Band helfen zu lassen, kann man auch mal lobend erwähnen. Ob die im wahren Leben auch so gut und nett und bescheiden sind? Dann könnten Call Of The Void zur allerliebsten kurzweiligen Vorband der Stunde werden, die den Stars nie das Rampenlicht klaut und deren Publikum so gut vorwärmt, dass sich nachher niemand mehr was zerrt. Und weil das Fieseste, was bei ihnen geht, schon das mittelböse Tote-Nonnen-Artwork ist, schrecken sie auch niemanden ab, der Musik lieber ohne viel Attitüde hört. Einstiegsprügel sozusagen. Dass “Dragged Down A Dead End Path” nicht unbedingt etwas für die Herzensdauerrotation ist, macht dann auch nicht mehr so viel. Zur Not warten die großen Vorbilder ja immer noch im Schrank
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Ageless
VÖ: 06.02.2015