John Engelbert und Ossi Bonde haben es schon immer geschafft, nach mehr auszusehen als der Summe ihrer Teile. Vor allem Blondschopf Engelbert, der auf der Bühne so nett die Rampensau gibt, versteht es, mit mehreren Verstärkern und Effektgeräten einen Sound aus seiner Akustikgitarre herauszuholen, bei dem man sich umguckt. Bondes mächtiges Schlagzeug steht dem in nichts nach, die Liebe zum Halleffekt tut ihr übriges. Kurz gesagt: Für ein Duo klangen Johnossi stets sehr fett. Doch schon mit dem letzten Album “Mavericks” zeigte sich, dass die Schweden nicht nur groß klingen, sondern bitteschön auch sein wollten. Was die Kings Of Leon oder die Killers können, das können wir auch, dachten sie sich wohl – und enttäuschten über weite Strecken mit bräsigen Songs im 80er-Mainstream-Rock-Gewand, die trotz Getöse den alten Biss vermissen ließen. Ein Problem, an dem auch “Transitions” krankt. Ein paar zündende Momente gibt es etwa mit dem bombastischen, gänsehautverdächtigen Opener “Into The Wild” oder dem nicht minder opulenten Rock-Abschnitt des episodischen “Tell The World”. Aber zu viele der zehn Midtempo-Songs und Balladen langweilen mit ausgelutschten, auf Stadion gebürsteten Refrains. Und als ob der Breitwand-Sound nicht schon gereicht hätte, wurden einige der Stücke zusätzlich mit klebrigen Synthie- und Streicher-Klängen eingeseift. Vielleicht ist mit den Übergängen im Titel Johnossis Aufstieg in die A-Klasse gemeint. Sie wären nicht die ersten, denen dabei die Seele abhanden kommt.
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