Das Ergebnis der gemeinsamen Sessions in New Orleans und London zeigt sich in Bezug auf das Sounddesign mutiger als fast alles, was Doom in seiner von Überraschungen geprägten Karriere bisher produziert hat. “Key To The Kuffs” klingt, als würden einen im Traum Aliens ins Weltall entführen. Ohne unangenehme Analsonden, dafür aber mit bunten Nebeln, absurd aussehenden Wesen und viel Schwerelosigkeit. Elektronische Roboter-Beats und atmosphärische Psychedelic-Ausflüge überlagern eine Grundierung, die trotzdem eindeutig im HipHop verwurzelt ist. Unangenehm werden höchstens Dooms Texte, die wie eh und je mit düsterem Humor gespickte, von Insiderwitzen und Referenzen durchzogene Geschichten erzählen. Neben Doom treten auf “Key To The Kuffs” einige weitere MCs und Sänger auf. Gastieren dürfen aber selbstverständlich nur große und riesengroße Ausnahmekünstler wie Khujo Goodie, der als Teil von Goodie Mob und als Gast auf bisher jedem Outkast-Album HipHop-Geschichte geschrieben hat, Blur– und Gorillaz-Mastermind Damon Albarn und die wunderbar zerbrochen klingende Beth Gibbons von Portishead. Viel anspruchsvoller kann man die Auswahl seiner Gäste nicht angehen. Folgerichtig ist “Key To The Kuffs” eine abwechslungsreiche, kurzweilige Platte, die die Grenzen von HipHop auslotet, überschreitet und im Zweifel für ungültig erklärt. Genau so hat Musik zu klingen, die sich der Vergangenheit bewusst ist, im Jetzt lebt und trotzdem schon an die Zukunft denkt.