Bass Drum Of Death
Bass Drum Of Death
Text: Daniel Matuschke
“Bass Drum Of Death” gingen etliche Stunden mit dem Punk-Blues von Andre Williams, dem Garagenrock der Dictators, Gentleman Jesse und The Spits, ein TV-Auftritt mit Odd Futures Mellowhype und der Traum einer gemeinsamen Lynyrd-Skynyrd-Coverband mit dem Smith-Westerns-Gitarristen Max Kakacek voraus. Diese Lehrstunden scheinen Barrett den Kopf verdreht zu haben. Just flushed before I peed, schrieb der Sänger, der Bass Drum Of Death immer noch weitgehend alleine schmeißt, kürzlich über Twitter. Das rumpelig-aufgewühlte Gefühl seiner neuen Platte fasst das erstaunlich gut zusammen. Vieles ist heute einfallsreicher als vor zwei Jahren, an einigen Stellen fehlt der Band allerdings die Verbissenheit ihres Debüts. “I Wanna Be Forgotten” startet mit einem verlängerten Trommelwirbel, dann setzen stotternde Gitarren und verschwommener Gesang ein, dem Barrett ab sofort mehrere Harmonien zur Seite stellt. Bass Drum Of Death sind nicht mehr so widerspenstig, sie trauen sich außerdem große Refrains, die ihre High-Fives auch ins Publikum verteilen. Die Produktion ist notdürftig, also weiterhin geil. “Fine Lies” kontert als bluesig-polternder Jam mit Jauchzern, Holzbass und Marching-Band-Bridge, zu dem man unbedingt mit offenem Fenster durch die Vorstadt fahren möchte. Die wichtigste Erkenntnis der neuen Songs ist aber, dass Bass Drum Of Death ein echtes Jack-White-Kunststück gelingt: “Shattered Me” lässt seine Mittellosigkeit wie Einfallsreichtum aussehen.
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