Das Vergnügen beginnt bereits im ersten Song “In Hell Is Where She Waits For Me” mit einem Gitarrensolo über mehr als 16 Takte. Gitarrist Ryan Knight verziert auch jeden der kommenden neun Songs mit einem Solo und ist einer der Gründe dafür, dass The-Black-Dahlia-Murder-Platten nicht langweilig werden. Ein weiterer ist wie auf den Vorgängeralben das Schlagzeug. Nach einem Wechsel sitzt da nun der 23-jährige Alan Cassidy, vormals bei Abigail Williams, und spielt knapp 45 Minuten wie ein Roboter, dem ein Menschenhirn eingesetzt wurde – technisch perfekt und voller Groove. Natürlich hat Everblack auch seine stumpfen Momente: Six, six, six, six brüllt ein Mob in “Goat Of Departure”, vermutlich eine Gruppe von Ghouls. Das ist ähnlich hohl wie “The Heretic Anthem” von Slipknot und zeigt, dass The Black Dahlia Murder ihre Sache zwar ernst, aber nicht zu ernst nehmen. Sonst würde Frontmann Trevor Strnad auch nicht solche Zeilen wie in “Into The Everblack” dicthen: Descent imminent/ Bladder and bowels into pants spent. Diese Songtexte kommen entweder als tiefes Gebrüll, hohes Gekreische oder eine der vielen Nuancen dazwischen aus ihm heraus und lassen die Band klingen, als hätte sie mehrere Sänger. In dieser Hinsicht hat sich also nichts geändert. Die kleinen, aber entscheidenden Schritte machen Black Dahlia Murder beim Songwriting. Besser als die beiden Vorgänger ist “Everblack” auf jeden Fall, an den nahezu perfekten Band-Höhepunkt “Nocturnal” kommt es allerdings nicht heran.
weitere Platten
Servitude
VÖ: 27.09.2024
Verminous
VÖ: 17.04.2020
Nightbringers
VÖ: 06.10.2017
Ritual
VÖ: 17.06.2011
Nocturnal
VÖ: 21.09.2007