Irgendwo nach der Capn-Jazz-Reunion im Jahr 2010 und zwischen zahlreichen Bandprojekten – wie aktuell Their/Theyre/There mit Evan Weiss – und den Pflichten eines zweifachen Familienvaters fand Kinsella in den letzten Jahren Zeit für das siebte Album seines Soloprojektes Owen. Das entpuppt sich nun als Zeugnis einer gewandelten und gewachsenen Perspektive. Anstatt ein Sohn zu sein, dessen Vater verstarb, wurde ich nun ein Vater, der Angst vor dem Sterben hat, sagt der einstige Emo-Querdenker und relativiert den entspannt klingenden Albumtitel LAmi Du Peuple – Der Volksfreund. Er findet sich in einer rastlosen, aber nicht ratlosen Situation wieder, ist gleichzeitig angekommen und in Aufbruchstimmung. Leaving aint an option now, sagt Love Is Not Enough, but its a chance to see something new erwidert I Got High ungefragt und Bad Blood wirft überflüssigerweise ein, dass man seinen eigenen Wurzeln sowieso nicht entkommen kann. Die Musik dazu ist nicht länger gemächlich, sondern gleichermaßen rastlos, schlägt Haken und erinnert an Death Cab For Cutie, bevor diese zu groß für feingeistigen Indierock wurden. Das Singer/Songwriter-Grundgerüst bleibt erkennbar, wird aber immer wieder durch laute Gitarren schwungvoll durchgerüttelt oder mit bunten Lampions aus Glockenspiel, Melodica und Elektrogeplänkel geschmückt. Damit ist Owen 2013 die zuversichtliche Ergänzung zu City And Colour und Alcoa. Nicht zuletzt, weil das Oldschool-Tattoo-Artwork sich toll neben Sometimes und Bone & Marrow macht.
Indierock
Singer/Songwriter
Für Fans von:
City And Colour
“Little Hell”
Death Cab For Cutie
“Photo Album”
weitere Platten
The Falls Of Sioux
VÖ: 26.04.2024
The Avalanche
VÖ: 19.06.2020
The King Of Whys
VÖ: 29.07.2016
Other People's Songs
VÖ: 05.12.2014
Ghost Town
VÖ: 04.11.2011