Wir haben Kevin Parker, dem weitgehend alleinverantwortlichen Sänger, Multiinstrumentalisten und Songwriter von Tame Impala, schon für zwei tolle, elektronisch erzogene Psychrock-Alben zu danken. Ein Teil des Lobs gebührt ihm vielleicht aber auch für Pond: Würde er seine Backingband bei Tame Impala nicht in Marionetten-ähnlichen Rollen klein halten, hätten Jay Watson, Cam Avery und – der bei Tame Impala bereits ausgestiegene – Nick Allbrook wahrscheinlich keinen Bock mehr auf ein eigenes Ding. Dabei ist Bock die große Stärke von Pond. “Hobo Rocket” klingt nach Befreiungsschlag und Vulkanausbruch, es spielt seinen Classic Rock mit dem Enthusiasmus eines zugekoksten Ibiza-Animateurs und lässt sich wegen seiner Zitierfreude sogar als Rock’n’Roll-Quiz hören. “Xan Man” ist da der Song für Einsteiger, ein völlig überdrehter Ripoff des Beatles-Songs “Taxman”, aber auch der Rest der Platte hat seine Led-Zeppelin-, Pink-Floyd- und Jimi-Hendrix-Lektionen gelernt. “Hobo Rocket” geht damit selten subtil um und muss das auch gar nicht. Natürlich braucht so ein Album Fuzzrock und Sitars, lange Jam-Parts und ein Schlagzeugtier – und natürlich muss sein Titelstück ein australischer Cowboy sprechsingen, der sich in ein hysterisches Weltherrschaftslachen reinsteigert. Pond spielen die musikalische Entsprechung dazu, ein Album mit ansteckender Begeisterungsfähigkeit, das nur sieben Songs lang ist, damit man es so schnell wie möglich von vorne hören kann. Kevin Parker würde es Partymusik nennen, zu Hause bleiben und noch ein Tame-Impala-Meisterwerk aufnehmen. Der Rock hat damit wieder einmal gewonnen.
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