We Came As Romans
Tracing Back Roots
Text: Sebastian Harth
Das kann uns Gitarrist und Vordenker Joshua Moore in diesem Leben auch nicht mehr weismachen, dass das metaphorische Triptychon aus Wurzeln schlagen (“To Plant A Seed”), Selbstfindung (“Understanding What We’ve Grown To Be”) und der aktuellen Rückbesinnung auf “Tracing Back Roots” nicht von klein auf durchgeplant war. Ist aber auch eine viel zu treffende Analogie, die da die Bandwerdung und persönliche Entwicklung spiegelt. Umso mehr dürfte es das Quintett aus Detroit freuen, dass das Konzept bislang aufzugehen scheint. “Tracing Back Roots” darf dabei als zweifache Rückversicherung verstanden werden, als Selbstverortung sowohl auf privatem wie auch auf künstlerischem Terrain – immerhin wurde der übermäßige Einsatz von epischen Synthieflächen und elektronischen Klängen zu Gunsten von geradlinigerem Songwriting in die Schranken gewiesen. Wo auf dem letzten Album noch schwülstige Zwischensequenzen platziert wurden, für die sich selbst Dokken geschämt hätten, ist das Tempo auf “Tracing Back Roots” ungemein höher. Man muss es We Came As Romans sowieso hoch anrechnen, dass sie nicht auf den überrepräsentierten Dubstep-Trend aufspringen und sich stattdessen um einen wärmeren Klang bemühen. Man kann hoffen, dass “I Am Free” als prototypisch für den zukünftigen Weg der Band gilt, die sich damit weg von Asking Alexandria in Richtung 30 Seconds To Mars bewegt. Selbstverständlich nur, sollte der Spagat zwischen Rückbesinnung und klarer Sicht in die Zukunft gelingen.
weitere Platten
Darkbloom
VÖ: 14.10.2022
Cold Like War
VÖ: 20.10.2017
We Came As Romans
VÖ: 24.07.2015
Understanding What We've Grown To Be
VÖ: 16.09.2011
To Plant A Seed
VÖ: 24.09.2010