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    Scorpion Child
    Scorpion Child

    VÖ: 21.06.2013 | Label: Nuclear Blast/Warner
    6 / 12
    Scorpion Child - Scorpion Child

    Der neueste Retrorock-Hype erfüllt die Erwartungen leider nur ansatzweise.

    Wenn man sich so offensichtlich an großen Vorbildern orientiert wie derzeit viele der 70er-Jahre-Wiedergängerbands, begibt man sich zwangsläufig in die Falle der Vergleichbarkeit. Die Bands, die sich deutlich bei Black Sabbath anlehnen, müssen zumindest im Gesangsbereich nicht befürchten, zu stark abzustinken, da Ozzy Osbourne selbst nie ein Stimmwunder war. Eifert man aber wie die Texaner Scorpion Child offensichtlich Classic-Rock-Übervätern wie Rainbow, Led Zeppelin oder Uriah Heep nach, muss der Sänger schon einiges mehr abliefern. Und genau hier liegt einer der Schwachpunkte des leider nur durchschnittlichen “Scorpion Child”. Zwar legt sich Aryn Jonathan Black mit spürbarem Enthusiasmus ins Zeug, eine wirklich große Stimme hört sich allerdings anders an. Außerdem hat man bei ihm das Gefühl, dass er ständig am Limit singt. Und: Ein authentischer Sound, Stilbewusstsein und musikalische Fähigkeiten reichen nicht immer aus, wenn den Songs einfach das letzte bisschen Magie fehlt. Dabei prescht das bereits vorab als geschmackvolle Seven-Inch veröffentlichte “Polygon Of Eyes” im Stil von Rainbows “Kill The King” nach vorne, Liquor hat einen feisten John-Bonham-Groove, und das epische Red Blood beschließt das Album mit psychedelischem Bombast, einer versöhnlichen Akustikgitarre und beruhigendem Grillenzirpen. Kann man alles machen, als Neuling sollte man aber erst mal in den 70er-Katalog der oben genannten Bands investieren. Vorteil von Scorpion Child: Im Gegensatz zu ihnen kann man all diese Bands nicht mehr in den kleinen Clubs erleben, wo sie am besten funktionieren.

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