Mark Lanegan
Black Pudding (mit Duke Garwood)
Text: Sascha Krüger
Was für jemanden, der schon mit Queens Of The Stone Age, Twilight Singers, Isobel Campbell oder den Soulsavers zusammengearbeitet hat, ein ziemlich großes Statement ist. Hört man sich daraufhin “Black Pudding” an, kann man Lanegan aber verstehen: In ihrem dunklen, bruddeligen, leicht verspulten Ansatz, mit dem sie größtenteils akustischen Blues-Musikern folgen, sind sich Lanegan und Garwood, eine Koryphäe der britischen Blues-Szene, nah. Und doch: Man sollte schon ein ausgewiesener Lanegan-Fan sein, um dieser Platte folgen zu können. Sie konfrontiert einen mit düsteren Minimalismus – häufig besteht ein Song aus nicht mehr als einer gezupften Akustikgitarre und Lanegans diffus dahin singender Stimme, in der man erst auf den zweiten oder dritten Blick tatsächliche Melodieverläufe erkennt. Hier und da verirrt sich mal ein stupider Drumcomputer oder ein verlorenes Piano zur dezenten Musik, oder es simmert ein undefinierbarer Klang durch den Hintergrund. Ansonsten hört man einen hervorragenden Gitarristen im Verbund mit einer Stimme, die man aus Tausenden jederzeit erkennen würde. Damit wirkt “Black Pudding” wie die akustischen Demo-Aufnahmen zu Lanegans Krupphusten-Blues-EP “Here Comes That Weird Chill”, und ist eine Platte für Fortgeschrittene. Wer seine Musik schon immer vor allem wegen Lanegans Stimme gehört hat, wird allerdings glücklich: So viel Raum zum Atmen hatte sie selten. “Black Pudding” ist eben ein kleines Kunsstück des gekonnten Weglassens geworden.
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