Die sechste Kings Of Leon heißt “Mechanical Bull”, was der gleichermaßen beschissenste, beste und einzig konsequente Name für die elf neuen Songs ist. Die Band selbst hat sich Kopf darüber nicht allzu sehr zerbrochen. Eine Tatsache, die auch für die Musik richtungsweisend wurde. Kings Of Leon wollten weniger nachdenken und mehr genießen. Damit ist natürlich nicht die Art von Sorglosigkeit gemeint, die Nathan und Caleb Followill 10.000 Dollar kostet, als sie in einem Restaurant beschließen, eine Flasche Wein aus dem jeweiligen Jahrgang aller Anwesenden zu bestellen und dabei übersehen, dass ihr 40-jähriger Security mit am Tisch sitzt. Vielmehr geht es um Feinheiten, die dem Frontmann erlauben, von “sentimental girls” zu singen, den folgenden Song “Rock City” zu nennen und sich für all das bei Phil Collins zu bedienen. Der mentale Aufschwung verhilft “Mechanical Bull” zu luftigen Hits, wer genau hinhört, erkennt aber auch, dass sich die Band traut, ihren Sound auch mal in seine Einzelteile aufzuspalten. “Supersoaker” ist der hymnische Rocksong, “Don’t Matter” rotiert auf der Wave-Spirale, und im zerstückelten “Rock City” versuchen die Followills, die Lieblingspassagen der Musikgeschichte ihres Heimatstaates in jede Note zu pressen. “Mechanical Bull” eignet sich nicht nur deswegen zum Häuser streichen in Tennessee. Wer mit der handwerklichen Seite von Kings Of Leon nie etwas anfangen konnte, den bringt die Platte laut Nathan auch bestens durch sämliche Gefühlslagen vom ersten Date bis zur ersten Scheidung.
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