Dabei stimmt die Produktion eigentlich: Alles ist gerade tight genug, um noch lose zu klingen, das Schlagzeug donnert aus dem Hintergrund, Gitarren und Gesang springen fast aus den Boxen, und für die Orgel ist ein Ehrenplatz reserviert. “Blowin Up” beginnt als Road-Musical mit Akustikgitarren und Hammond-Melodien, dann entwickelt sich der Song zu einem Deep-Purple-Tribut mit besonders großen Psychedelic-Einschüben und vernebelt trippendem Text. Holy Fire weitet den Ansatz flächendeckend aus, tritt als energischer Stomper aber leider auch den Beweis an, dass die aus den USA eingewanderte Debbie ihre Stimme auf Cowboy-Niveau runterdrehen kann. Zur Single haben Wolvespirit ein Video gedreht, das einen nachempfinden lässt, wie sich Knetfiguren auf Pilzen fühlen. “Making Me Wild” trägt mit Tigern und anderen Dingen, die man mit Alice Cooper verbindet, zur Themenvielfalt bei. Die Gitarre trainiert ein Zehn-Sekunden-Blitzsolo, dann löst sich alles in holprig groovendes Wohlgefallen auf. Ansonsten geht es Wolvespirit um die Einhaltung der Standards und ein paar pseudomutige Entscheidungen wie den Einbau von Sequenzern in die zweite Reihe von “Raven”. “Dreamcatcher” wirkt wie ein riesiger Jam durch die Songbücher von Wolvespirits großen Helden, bei dem die Band immerhin eine passable Figur macht mit ihren überdehnten Gitarren-Momenten, der darüber gekleckerten Hammond und den knallbunten Hemden, die sie trägt.