Wer mit Jason Black antwortet, hat bei unserem lustigen Kandidatenraten womöglich den Jackpot geknackt. Dem hauptberuflich bei Hot Water Music tätigen Bassisten wurden zwar noch nicht offiziell die Papiere übergeben, sein giftgrünes Instrument ist auf dem neuen Senses-Fail-Album aber schon nicht mehr zu hören. Auch in den Credits zu “Renacer” wird Black nicht namentlich erwähnt. Ob das rechtliche oder persönliche Gründe hat, wissen nur die Beteiligten selbst. Fakt ist, dass Black und sein unbestreitbares Talent für derben Groove und außergewöhnliche Töne nicht nur Chuck Ragans und Chris Wollards rostigen Folk-Punk enorm bereichern, sondern auch dem düster-sphärischen Posthardcore von Renacer gut getan hätten. Hat man sich mit den Konsequenzen des personellen Aderlasses aber arrangiert, fällt es leicht, dem neu justierten Sound von Senses Fail positive Aspekte abzugewinnen. Das früher leicht pathetisch klingende Wehklagen von Nielsen weicht auf “Renacer” vermehrt einer ehrlich angepissten NYHC-Attitüde in Gesang und Geste, angereichert durch gelegentliche Ausflüge in die Newschool von La Dispute oder in Chino Morenos Stimmarchiv. Es sieht so aus, als sei Nielsen mit “Renacer” seiner Idealvision der neuen Senses Fail bereits gefährlich nahe gekommen, so schlüssig und nachvollziehbar fügen sich die zwölf Songs des Albums zu einem stimmigen Ganzen zusammen. Wenn er jetzt noch an der bandinternen und -externen Kommunikation schraubt, kommt vielleicht auch endlich das Karussell zum Stehen.
Posthardcore
Für Fans von:
Deftones
“White Pony”
Funeral For A Friend
“Conduit”
weitere Platten
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