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    My Bloody Valentine
    MBV

    VÖ: 03.02.2013 | Label: MBV
    Text: André Bosse
    11 / 12
    My Bloody Valentine - MBV

    Das Warten ist vorbei. Jetzt kann man es genießen.

    “MBV” beginnt nostalgisch: “She Found Now” bietet alles, wofür My Bloody Valentine stehen: Eine Melodie, so groß und schüchtern wie ein sanfter Riese. Butterweicher Gesang. Und Gitarren. Dutzende Gitarren, die übereinander her schimmern wie die Sterne der Milchstraße. Wie es sich wohl anfühlt, diesen Song als ersten My-Bloody-Valentine-Song überhaupt zu hören? Hoffentlich so gut, wie es sich 1988 anfühlte, zum ersten Mal “Soft As Snow (But Warm Inside)” zu hören. Das zweite Stück “Only Tomorrow” beginnt mit flottem Schlagzeug, beinahe ein Druggy-Dance-Beat aus Madchester. Die Gitarren sägen, Bilinda Butcher singt voller Unschuld. Manchmal scheint der Song zu stocken, als müsse er kurz Luft schnappen für die zweite Hälfte, in der Shields eine Gitarrenmelodie erfindet, die sich dermaßen ins Gehirn frisst, dass man sie beim Joggen und Spülen singt. Ein Hit also. “Who Sees You” ist Routine, “Is This And Yes” kennt nur krautige Orgeln und Bilindas Gesang, und erinnert an Stereolab im Heavy-Listening-Modus. Dann zwei Songs für Compilations: “If I Am” und “New You” hinterlassen Zuckerränder, die man begierig abschleckt. Drei Stücke noch. Bleibt es auf diesem Niveau, dann ist es toll. Aber vielleicht geht noch was? Kevin Shields öffnet den Zauberkasten. “In Another Way” ist Musik, wie man sie noch nicht gehört hat. Rave-Beats, die heiß laufen und sich selber immer wieder neue Energie ziehen. Gitarren von überall her, eine Gesangsmelodie, die nichts Böses vorhat – und dann in einen Refrain einleitet, in dem Rhythmus zur Melodie wird und umgekehrt. Man muss es hören, um es zu glauben. Gewagt, gewonnen: Wer zählt schon Jahre zwischen Meisterwerken?

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