Floor
Oblation
Es war nicht zwingend damit zu rechnen, dass Brooks es für nötig hält, ein neues Album mit seiner alten Band aufzunehmen. Es war mit Floor schließlich nie einfach. Viele Jahre wurde die Band ignoriert, schaffte es mit Mühe und Not, sich einen Kultstatus zu erspielen. Erst als 2002 das zweite Album der Band erscheint (das erste von 1994 wurde 2004 erstmals veröffentlicht), tut sich ein wenig. Doch dann ist ab 2003 für die nächsten sieben Jahre Schluss mit Floor. Persönliche Schicksale, zig Umbesetzungen und mangelnder Erfolg besiegeln das Ende, das 2010 mit ersten Reunion-Shows einen Neuanfang spendiert bekommt. Mittlerweile genießt Brooks jedoch mit Torche allerhand Achtungserfolg. Mit denen verfeinert er das Rezept, das er mit Floor erfand. Heißt: die Schwere des Doom-Metal in neue Tiefen lotsen, Songs ins poppig bis punkige Format brechen und alles mit reichlich Groove und Melodie anreichern. Was am Ende dabei herauskommt, hat seitdem unzählige Bands beeinflusst – von Helms Alee bis Wall, von ASG bis Tweak Bird. Dabei haben Floor selbst Wurzeln bei Karp, Helmet, Melvins und Quicksand. Sein neues Album sieht Brooks anscheinend als Opfergabe, als Oblation. Also ein Zugeständnis an den seit dem Ende der Band gewachsenen Fan-Stamm. Dem wird hier 14 Mal Zucker gegeben. Floor suhlen sich in irrsinniger, trotzdem transparenter Heaviness. Die Unterschiede, besonders zu den frühen Torche, sind minimal. Brooks’ Stimme steht über der mächtigen Effektpedalmusik, die meistens klingt wie eine Elefantenstampede: wenig galant, aber überraschend agil.
weitere Platten
Free Range
VÖ: 01.02.2000