Legendär lang waren in der Vergangenheit die Abstände zwischen den Veröffentlichungen der Southern-Metal-Supergroup. Um dem zu entgegnen, haben sich Down nicht etwa entschlossen, schneller zu komponieren, sondern einfach nur EPs zu veröffentlichen. Das hat in sofern schon mal geholfen, als dass tatsächlich seit der letzten EP “IV Part One” lediglich zwei Jahre vergangen sind. Die Frage ist nur, ergibt das Kurzformat bei dieser Band Sinn? Ein Down-Album muss den Hörer umarmen, ihn einlullen, denn es ist der atmosphärische Soundtrack für die gemütlichen Stunden des Sludge-Fans, sprich Grillen im Schrebergarten, Bong-Rauchen oder Motorrad-Schrauben. Da möchte man schließlich nicht ständig wieder auf Play drücken müssen. Man möchte den tiefer gelegten Southern-Rock-Riffs zuhören, dem zurückgelehnten, eigenartig swingenden Drumming von Jimmy Bower und Phil Anselmos zwischen Singen, Grölen und Fauchen changierenden, beseelten Vocals. Es geht nicht um einzelne Songs, denn Down sind wie kaum eine andere Metal-Band ein Gesamtkunstwerk, das die mythische Atmosphäre des alten Louisianas in Musik fasst. Die Artworks, die Texte, das Merchandise, die Bärte – alles ergibt eine so harmonische Einheit, dass sich Down keinen Millimeter entwickeln müssen. Dass die neue EP keinen Hit wie “Witchtripper” von “IV Part One” enthält, wird in der Fanbase niemanden stören, dass “Conjure” noch mehr nach Black Sabbath klingt, als man es ohnehin gewohnt ist auch nicht. Und die Sorge, der Ausstieg von “Rifflord” Kirk Windstein, hätte irgend etwas am Gesamtsound geändert, ist auch unbegründet. Lediglich das nach sieben Minuten erklingende, zarte Akustik-Outro von “Bacchanalia” ist eine kleine Überraschung. Soul-Metal it is!
weitere Platten
Down IV Part I – The Purple EP
VÖ: 14.09.2012
Down III: Over The Under
VÖ: 21.09.2007
Down II
VÖ: 25.03.2002
Nola
VÖ: 30.11.1999