Archive-Kopf Darius Keeler sei es, so sagt er, leid gewesen, mit jedem neuen Album zu hören, es klinge wie Musik zu einem Film, der noch gedreht werden müsse. Tatsächlich wurden die letzten Alben immer cinematografischer, orientierten sich etwa beim jüngsten Werk “With Us Until You’re Dead” eher an klassischen Kompositionen und Film-Orchestern, denn an Pop oder TripHop. Nun also: Ein Album, das von vornherein mit dem Ziel komponiert wurde, eine anschließende filmische Entsprechung zu untermalen. In Zusammenarbeit mit dem spanischen Filmkollektiv NYSU entstand nach den Aufnahmen der sieben Tracks ein 40-minütiger Film, der statt auf Handlung auf visuelle Lautmalerei und intensive Bildsprache setzt. In der Kombination wirkt das Ergebnis verführerisch verschickend, es trägt den Zuschauer in eine Parallelwelt, in eine kunstvolle, Prisma-artige Farb-, Bilder- und Klangwelt. “Axiom”, das Album, wirkt aufgrund seiner Bestimmung damit entweder irrsinnig getragen und ambient oder so massiv pumpend wie lange nichts von Archive. So braucht es etwa rund zehn Minuten, bevor erstmals ein echter Beat einsetzt – kaum geschehen, entwickelt sich die Musik aber zu geradezu Tribal-artiger Rhythmusverdichtung. Dann plötzlich wirkt “Axiom” wie der schamanisch befeuerte, drückende Groove-Remix einer späten Massive-Attack-Platte. Die Passagen rhythmusfreier Soundcollagen, die einen Großteil des Albums definieren, tragen indes die Züge eines Filmscores in sich: Sie sind ohne die Bilder nur halb so viel Wert.
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