Eigentlich hatte ich gerade beschlossen, dich doof zu finden und Sätze wie “…versuchen Organisationsweisen elektronischer Musik innerhalb eines Rockinstrumentariums anzuwenden” (Infozettel) zu verachten, statt dessen wieder nach alten Intensitäten zu lechzen. Und dann kommt sowas. “Zwischen den Orten” ist das Debüt einer Band aus Hamburg, die schon im Vorfeld mit Lorbeeren überhäuft wurde, ohne daß irgendjemand schon einen Ton gehört hatte. Und all das dann doch zu Recht: Das hier ist ein Epos. Mehr schon Vermächtnis als Startpunkt. Alles auf einmal: Klugscheißer-Musik, zarte Versuchung Pop, große Untertreibung, neuer Hoffnungsträger. Nenn es Post-Rock, Neo-Kraut, tiefstapelnder Diskurspop-Beitrag. Scheißegal. Alles falsch und doch richtig. Ich werde es “richtungsweisend” schimpfen. Die kleinen Texte an jede Wand schmieren. Den Pop-Aspekt, der beim etwa fünften Durchlauf, wenn man gerade anfängt, es sich auf dieser Platte bequem zu machen, plötzlich da ist und nie wieder verschwindet, gen Himmel preisen. Überhaupt werde ich viel schwärmen von dieser Platte, die nicht zu beschreiben ist. Kaufe dies, Du Sack! Und nimm die Single mit der sauguten Gang Of Four-Coverversion auch gleich mit.
weitere Platten
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Rhythmus Berlin
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Die Tiere sind unruhig
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Zombi
VÖ: 16.08.2004
Zweilicht
VÖ: 08.01.2001