Die als Death-Metal-Band gestarteten Schweden haben ihre ursprüngliche Zielgruppe bereits mit ihrem letzten Album “Heritage” 2011 derart auf die Probe gestellt, dass sie nun stilistisch vollkommen frei agieren könnten – schockiert wäre niemand mehr. Und doch ist der Bruch diesmal nicht so groß. Hatten Opeth zuletzt den Wandel von der atmosphärisch-komplexen Prog-Metal-Band zum reinrassigen 70s-Prog ohne Metal-Elemente vollzogen, rücken sie mit “Pale Communion” lediglich den Ambient-Anteil ihrer Musik weiter in den Mittelpunkt und modernisieren ihr Soundbild. “Heritage” klang komplett analog und warm, “Pale Communion” nun etwas mehr nach High-Tech. Das ändert nichts daran, dass jeder “Heritage”-Freund auch an dem neuen Album seine Freude haben wird, zudem es kompositorisch stärker ist, als der oft etwas skizzenhafte Vorgänger. Hier gibt es zuhauf Melodien, an die man sich schnell erinnern kann und denen jede Menge Zeit gewährt wird. Hier werden Soundscapes geschaffen, die perfekt zu Songtiteln wie “River”, “Eternal Rains Will Come” oder “Moon Above, Sun Below” passen. Durch diese Ambient-Einflüsse lässt sich “Pale Communion” übrigens auch gut als Hintergrundbeschallung einsetzen, ohne dass die vielen technischen Spielereien nerven würden. Ähnlich wie zuletzt Motorpsycho schaffen Opeth es auch, komplexeste Beat-Strukturen zum Grooven zu bringen und diese völlig unaufgeregt wirken zu lassen. Durch ihre stilistische Transformation haben Opeth interessanterweise nicht an Popularität eingebüßt. Offensichtlich ist die Metal-Welt doch offener als behauptet.
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