Linkin Park
The Hunting Party
Was konkret heißt: Unter der Pop-Glasur steckt auf “The Hunting Party” nicht noch mehr Zucker, sondern Alternative Rock, New Metal und im überraschend guten “Rebellion” System Of A Down-Riffing und -Gekeife von Daron Malakian. “All For Nothing” zeigt sich außerdem mit Gitarre und Gesang von Helmets Page Hamilton, und für das spacig-verschwommene Instrumental “Drawbar” bürgt trotz kaum vorhandener Gitarren Tom Morello. Wie Chester Bennington dann das elektronisch-verrauschte Zwei-Minuten-Gepunke “War” mit “1, 2, 1, 2, 3, 4” einzählt, kann man anbiedernd finden. Der Wille zu mehr Gitarren und Härte ist aber erkennbar. “Mark The Graves” klaut sich sogar einen Fucked Up-Intro-Part. Mit “Final Masquerade” gibt es auch nur einen wirklich öligen Song auf der Platte (der folgerichtig die aktuelle Single stellt). Zwar spielen sich all diese Ansätze weiterhin in Linkin Parks perfekten Pop-Metal-Designs ab, die jedes Riff, jede Gesangslinie massenkompatibel für den nächsten CGI-Blockbuster und die nächste Stadion-Lasershow konfektionieren. Und die den Produktionsoverkill mit Dutzenden von Soundspuren, Roboterstimmen, Film-Samples und Studio-Sprachfetzen längst zum Markenzeichen erhoben haben. Nur: So richtig scheiße ist das alles nicht, falls das eigene Musikverständnis nicht prinzipiell in irgendeinem AJZ was von “Kommerz” nuschelt. Erst recht im Vergleich zu Linkin Parks jüngeren Radioverbrechen mit den zwei vorherigen Alben. Die Band bleibt für die Rockwelt, was in der Mode eine Mischung aus Gucci und Pimkie wäre. Aktuell gehört sie zumindest wieder irgendwie dazu.
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