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    Machine Head
    Bloodstone & Diamonds

    VÖ: 07.11.2014 | Label: Nuclear Blast/Warner
    Text:
    Machine Head - Bloodstone & Diamonds

    Darf’s ein bisschen mehr sein? Die Kalifornier reizen alle Facetten ihres Blockbuster-Thrash-Metals noch ein Stück weiter aus. Auch wenn sie dabei bisweilen übers Ziel hinaus schießen, gibt es wenig ambitioniertere Genre-Werke.

    1994 krachte das Machine-Head-Debüt “Burn My Eyes” wie ein Meteorit in die Alternative Nation, nahm quasi Metalcore vorweg und ließ die Band aus Oakland sogar im Vorprogramm von Slayer bestehen. Da in Sachen effektiver Härte damit alles gesagt war, mäanderte das Quartett danach etwas orientierungslos umher, um sich 2003 mit “Through The Ashes Of Empires” quasi neu zu erfinden. Das Rezept: Hochglanz-Prog-Thrash mit emotionaler Kante, längere Songs mit düsterer Grundatmosphäre, viel Dynamik und oftmals zerbrechlichen Parts. Genau so kann man das neue Album “Bloodstone & Diamonds” auch beschreiben, hier werden tatsächlich alle Bestandteile des Genres verwoben, von klassischen Judas Priest-Riffs, über Blastbeats, Bombast-Refrains und Akustikeinschüben bis zu Breakdowns. Die Mühe, die es Machine Head gekostet haben muss, dies alles in weitgehend nachvollziehbare Songs zu weben, hört man den detailverliebten Kompositionen an. Im Gegensatz zum vorletzten Album “The Blackening” wirkt hier nichts künstlich gestreckt, auch wenn kaum ein Stück in weniger als sechs Minuten ins Ziel kommt. Ähnlich wie Behemoth auf ihrem letzten Album “The Satanist”, ziehen Machine Head hier wirklich alle Register, um eine Art Metal-Blockbuster zu kreieren, der zwar nur partiell zum Headbangen taugt, dafür aber durchweg zum genauen Hinhören. Schon der Opener “Now We Die” zeigt mit einem erstaunlich schlüssig integrierten Streichquartett, dass die einstigen Abrissbirnen-Thrasher heute vor allem nach größtmöglichem Drama streben. Und das funktioniert, auch, wenn Frontmann Robb Flynn alle Nuancen seines begrenzten Stimmumfangs in Szene setzt: Er faucht, wimmert, grunzt, grölt und leidet, als ginge es um den Metal-Oscar für die emotionalste Gesangsperformance. Das wirkt bisweilen anstrengend und das Gefühl oft artifiziell, zudem bleibt die Energie – eigentlich die Hauptquelle, aus der sich klassischer Thrash-Metal speist – bei einer derart ausgefuchst arrangierten und organisierten Platte natürlich etwas auf der Strecke. Für viele Fans modernen Metals dürfte dies trotzdem mindestens das Album des Jahres sein, vor allem weil Machine Head das Kunststück gelingt, die Song-Monstren mit Fixpunkten in Form von bombastischen Refrains zu versehen, und damit den Einstieg in ein Album mit Langzeitwirkung wesentlich zu erleichtern.

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