Und zwar mit einer verdreckten alten Harley-Davidson, durch ewig weite und karge Landschaften, während am weiten Horizont die Sonne langsam untergeht. Doch lange ist die Band aus Luzern in der Schweiz noch nicht unterwegs. Das anfängliche Soloprojekt von Sänger Manuel Bissig wuchs 2014 zu einem Trio heran, spielte Konzerte in Europa und den USA und nahm anschließend mit Produzent Jim Waters dieses Debütalbum in Arizona auf. Das besticht vor allem durch seine komplett analoge Produktion. Die 13 Songs wurden live und am Stück eingespielt und klingen entsprechend selbstbewusst und ehrlich. Sons Of Morpheus bewegen sich in staubigen Klanggefilden und verbinden dreckige Stoner-Riffs, grummelige Bassläufe und scheppernde Schlagzeugparts zu einem stimmigen Ganzen. Das hypnotisch-entspannte “Wasted Blood” wird fünf Minuten lang herrlich von Fuzz-Gitarren und Manuel Bissigs kernigem Gesang getragen, während das leicht geschwungene “Dragonfly” zum Träumen einlädt. Die Stücke sind voll von psychedelischen Momenten, kraftvollen Passagen und unerwarteten Rhythmuswechseln. Mit ihrem in den 60ern verhafteten Wüstenrock wandeln die Schweizer auf den Spuren von Jimi Hendrix und Led Zeppelin und zeigen uns ein gelungenes Beispiel dafür, wie psychedelischer Stoner-Rock heute funktionieren kann. “Wasted and dirty/ Who gives a shit?”, fragt Bissig im schwungvollen “Into The Sun”. Solange alt und dreckig so gut klingt wie auf dem Debüt von Sons Of Morpheus, stört das sicherlich niemanden.