“I need time to work this pain out on my own”, singt Wheeler im letzten Song “Monsoon”. Die Bandmitglieder standen Wheeler freundschaftlich zur Seite, musikalisch unterstützten ihn hier und da Kollegen anderer Bands. Ansonsten bestritt der Sänger den Weg zu “Lost Domain” allein. Es ist ein Weg des Aufarbeitens, chronologisch angelegt: vom Erfahren der Diagnose Alzheimer, über den Krankheitsverlauf und das Ableben George Wheelers, bis hin zur emotionalen Bewältigung. Schwerer Stoff, die rührende Ehrlichkeit der Texte tut da ihr Übriges: “You were feeling so hurt inside/ Didn’t care if you lived or died”, heißt es in “Hospital”. Kaum auszumalen, wie Wheeler das zehnminütige “Medicine” überhaupt zu Papier gebracht hat. Wie auch “Vigil” beschreibt “Medicine” die letzten Momente der Familie mit ihrem Wheelers Vater. Bläser und Streicher vertonen den emotionalen Ausbruch, Wheeler setzt sich zudem häufiger ans Klavier. Die für Ash typische Gitarre bleibt oft stehen, bewahrt hat sich Wheeler lediglich den teilweise durchklingenden Kitsch seiner Band, etwa im Titelsong. “First Sign Of Spring” leitet symbolisch den positiven Umgang mit der Vergangenheit ein. Dem Hörer hilft das folgende Instrumentalstück “Vapour”, Hoffnung zu schöpfen. Was bleibt, ist ein Rückblick Wheelers, der die letzten Monate und Jahre mit seinem Vater nicht nur als schmerzhafte, sondern auch als schöne Zeit begreift. Und ganz nebenbei eignet sich “Lost Domain” auch noch hervorragend als Soundtrack für kalte Wintertage – wenn man mal ganz für sich sein will.