Mit ihrem letzten Album “Chuckles And Mr. Squeezy” stießen die kalifornischen Alternative-Prog-Helden Dredg einige alteingesessene Fans vor den Kopf. Trotz aller Offenheit war einigen die beatlastige Produktion von Dan The Automator und die poppige Grundausrichtung dann doch zu viel. Doch zumindest Dredg-Gitarrist Mark Engels hat jetzt ein Vehikel, mit dem er sich bei verstörten Fans rehabilitieren dürfte. Black Map heißt es, am Schlagzeug sitzt Chris Robyn vom ewigen Emo-Geheimtipp Far und an Bass und Gesang findet sich The Trophy Fires Ben Flanagan, der Dredg regelmäßig live an der zweiten Gitarre verstärkt. Wer nun denkt, in einem Nebenprojekt müsste man zwingend seine experimentellen Leidenschaften ausleben, liegt in diesem Fall grundfalsch. So straight und kompakt, wie es Dredg nicht mal auf “Catch Without Arms” waren, rocken die vier Songs der “Driver”-EP enthusiastisch nach vorne. Im Grunde stellt man sich so einen Hybrid aus der uneitlen Far-Rhythmik, gepaart mit den flirrenden Gitarren und hymnischen Melodien von Dredg vor. Dazu kommt eine Spur Deftones-Emphase im Gesang und eine Euphorie im Gesamtsound, die an Jimmy Eat Worlds “Bleed American” erinnert. Black Map beherrschen die Kunst, Songs von allem Ballast zu befreien und in drei bis vier Minuten makellos arrangierte Rocksongs zu präsentieren, von denen vor allem das sich im Refrain grandios öffnende “Head For The Hills” bei Fans aller genannten Bands offene Türen einrennen dürfte. Wenn Black Map das Niveau dieser vier Songs auf Albumlänge halten können, und Dredg sich weiter dem Pop-Experiment hingeben, dürften viele (ehemalige) Dredg-Fans schnell überlaufen.
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