Dieses Album hat einen Zwilling, das vor gut 18 Monaten erschienene “Hobo Rocket”, eine wirre und laute Rockplatte, die einen staunend, aber auch ratlos zurückließ. Es war klar, dass die Australier aus dem Umfeld von Tame Impala mit “Hobo Rocket” imponieren wollten, aber wem – und zu welchem Zweck? Chef Nick Allbrook sagt nun, man habe auf dieser Platte immer dann, wenn etwas nicht gut war, einfach noch etwas Neues draufgesetzt. Wie ein Koch, der eine versalzene Suppe so lange zuckert, bis sich das eigentliche Problem erledigt hat. “Man It Feels Like Space Again” verfolgt ein anderes Konzept. Die Songs hat die Band zur gleichen Zeit geschrieben und aufgenommen, die Lieder repräsentieren jedoch ihre zugängliche und fokussierte Seite. Der Auftakt gerät fast mystisch: “Waiting Around For Grace” erinnert an Mercury Rev und ihre “Deserters Songs”. Mit “Elvis Flaming Star” bieten die Australier einen Glamrock-Stampfer, “Holding Out For You” verbindet klassisches Pop-Songwriting mit Psychedelia, wie sie die Flaming Lips perfektionierten, bevor sie komplett größenwahnsinnig wurden. “Zond” gibt die Grundrichtung der Platte vor: Es geht mit einer Art Space-Disco-Funk ins All, mit dem Mars als Diskokugel und die Milchstraße spuckt Trockeneis. Da ist David Bowie nicht weit, wie sich im Refrain von “Heroic Shart” zeigt, der sich vehement an “Life On Mars?” ankuschelt. Pond beschließen ihre bis dato beste Platte mit dem mehr als acht Minuten langen Titelstück: The Beatles zur Zeit von “Sgt. Peppers” treffen auf deutsche Kommunenmusik der späten 60er und Pink Floyd ohne Kitsch – irre Nostalgie, auf den Punkt gespielt.
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