Exemplarisch dafür steht der Song “Slant”, der hervorragend die Stärken und die eine Schwäche des in hohem Maße abwechslungsreichen, instrumentalen Mix des holländischen Unikats widerspiegelt. Zunächst freut man sich als geneigter Kopfnicker über den fetten und straighten Sound der Gitarren, die den elektronischen Start überaus passend ablösen. Doch wenn sich gegen Ende die Synthesizer wieder an die Oberfläche kämpfen, entsteht ein disharmonisches Chaos, das auf der Platte leider ohne den Status der quadrophonen Perfomance-Kunst auskommen muss. Das markante Bühnenkonzept von Kong sieht für jeden der vier Musiker eine eigene Bühne, eine eigene Ecke im Raum und quasi ein eigenes Konzert vor. Sie spielen von allen Seiten auf das Publikum ein. Auf der Platte bleibt das Klangkonzept: Ob miteinander, jeder für sich oder sogar gegeneinander – auf jeden Fall zusammen gegen die Langeweile des Einheitlichen! So liefern sich die Samples bei “Rage8fa” noch einen aggressiven Kampf mit den Gitarren, bevor “Inflate Expand Release” komplett handzahm daherkommt und einen auf entspannte Lounge-Musik macht. Mit “Different Odds” bieten Kong dann wieder brachialen Industrial-Metal und hätten es für den Rammstein-Vergleich gar nicht nötig gehabt, mit Vocals-Sample und Zaunpfahl in Richtung Till Lindemann zu winken. Stern ist auf der viergeteilten Bühne vorgetragen sicherlich noch stärker, aber funktioniert größtenteils auch auf Platte sehr gut.
weitere Platten
Merchants Of Air
VÖ: 12.10.2012
What It Seems Is What You Get
VÖ: 03.04.2009
Freakcontrol
VÖ: 29.03.1999
Earmined
VÖ: 28.04.1997